Vielfalt, Veränderung und Erneuerung prägen den weltweiten Windmarkt seit jeher. Windenergie ist länderspezifisch und damit direkt bestimmt durch nationale ökonomische und politische Rahmenbedingungen. Die Unterschiede spiegeln sich auch in unterschiedlichen Servicekulturen wider: Während in einigen Märkten der Service noch fest im Griff der Hersteller ist, hat sich in anderen längst ein freier Service durch unabhängige Instandhalter (ISP) etabliert. „Wir haben beispielsweise in Spanien den vollkommenen Stopp der Förderung erlebt und betreiben dort seit Jahren erfolgreichen Service unter komplett anderen Voraussetzungen als im EEG geregelten deutschen Markt“, schildert Matthias Brandt, Vorstand der Deutschen Windtechnik. „Nach dem Wechsel auf das Ausschreibungssystem in Deutschland können wir von unserem internationalen Erfahrungshorizont profitieren. Wenn jetzt die ersten Offshore-Parks komplett ohne Förderung betrieben werden müssen, kommt es mehr denn je darauf an, diese Entwicklung auch von Serviceseite ideenreich zu gestalten. Da sind wir mittendrin und lassen die Betreiber an diesem Prozess teilhaben.“
Internationalität zahlt sich aus
Matthias Brandt sieht die Länderpräsenzen der Deutschen Windtechnik in Europa, Großbritannien, USA und Taiwan eindeutig als große Chancen im branchenweiten Veränderungsprozess. „Wir sammeln und analysieren unsere nationalen Erfahrungen und
transferieren das Wissen in andere Märkte. Damit vermeiden wir Fehler und können frühzeitig Antworten auf Fragen geben, deren Relevanz in den jeweiligen Zielmärkten noch nicht zu 100 Prozent angekommen ist.“
Die Mitarbeiterschaft wird bei dem einen oder anderen Projekt auch länderübergreifend eingesetzt. Je nach Qualifikation, Anforderungsprofil und Ausgangslage des Projektes gelingt damit ein hohes Maß an Agilität bei bester personaler Auslastung.
Branche weiter auf Konsolidierungskurs
Auch die Technologie, für die der Service ausgeführt wird, unterliegt mehr denn je Veränderung. Unter dem sogenannten „Multibranding“ findet Servicewettbewerb mittlerweile auch zwischen den Herstellern statt. „Allerdings versuchen die Hersteller bei ihren neuen Anlagen, den Wettbewerb durch künstliche Schlösser zu verschließen“, so Matthias Brandt. Parallel positionieren sich zahlreiche Betreiber mit Akquisitionen für den Service. „Hierbei fährt jeder seine eigene Agenda. Einige Betreiber kaufen sich spezielles Know-how ein, zum Beispiel durch Akquise eines unabhängigen Instandhalters.“ Die wenigen „echten“ ISPs, die der Markt noch zu bieten hat, haben sich derweil vergrößert, um sowohl Anforderungen zu erfüllen als auch Unabhängigkeit weiter zu gewährleisten. „Mit unseren internationalen Servicekompetenzen werden wir als ISP unseren Beitrag leisten, um Windenergie als Teil der Energiewende verfügbar, wettbewerbsfähig und wirtschaftlich zu gestalten“, ist Matthias Brandt überzeugt.