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Können wir uns das leisten?

BESCHRÄNKUNG DER ZUGRIFFSRECHTE DURCH HERSTELLER BEDEUTET RÜCKSCHRITT FÜR DIE BRANCHE
Wie soll die Energiewende sein? In erster Linie schnell und leistungsfähig, möglichst günstig und natürlich fair umgesetzt für alle Beteiligten. Viele Stellschrauben bieten sich dafür an. Eine davon ist die Instandhaltung der Anlagen – mit mittel- und langfristig wichtiger Wirkung. Zumeist geht es um Verfügbarkeiten, Zugang zu Personal, Know-how, Sicherheit und mehr Wettbewerb im Servicemarkt. Welchen immensen Einfluss das Recht auf den Zugriff der Anlagendaten dabei hat, ist vielen nicht wirklich bewusst.


Zu den Überwachungsdaten, häufig auf 10 Minuten-Daten zusammengefasst, gehören z.B. Windgeschwindigkeiten, Drehzahlen oder Spannungen. Technische Parameter hingegen beschreiben die technischen Einstellungen der Windenergieanlage, wie z.B. die Netzeigenschaften der WEA (Grenzen für Über- und Unterspannungen, Frequenzen), Leistungslimitierungen oder Einstellungen zur Schallreduzierung.

Windenergieanlagen produzieren nicht nur grünen Strom – rund um die Uhr generieren sie riesige Mengen an Daten. Experten unterscheiden Überwachungsdaten von Daten zu den technischen Betriebsparametern. Hinzu kommen sogenannte Diagnosedaten. Das sind sehr fein aufgelöste Daten, z.B. im 100stel Sekundenbereich. Ihre Analyse kann bei bestimmten Fehlern im Anlagenbetrieb wertvolle Informationen liefern. Doch wem gehören all diese Daten? Dem Hersteller oder dem Besitzer der Anlage? Wer entscheidet darüber, wer Zugang zu den Daten erhält? Und wer besitzt das Wissen, diese Daten zielführend zu analysieren und zugunsten des Anlagenbetriebs zu nutzen? Neben den Daten sind sämtliche Zugänge zur Windenergieanlage und ihrer diversen Subsysteme von elementarer Bedeutung. Um diese Fragen zu klären, stehen der Hersteller sowie der Anlagen-Käufer und/oder Betreibende im Mittelpunkt. Zentral betroffen sind darüber hinaus Servicedienstleister, technische Betriebsführer und Zulieferer. Neben wirtschaftlichen, technischen und juristischen Aspekten dürfte zunehmend auch der gesellschaftspolitische Blickwinkel interessant werden.

Der Kaufvertrag regelt die Zugänge

„Das Thema ist äußerst komplex, was die Meinungsbildung und damit auch die Lösung erschwert“, erzählt Jasmin Škrijelj Senior Manager Electrical Components. „Es geht im Kern um die eingeschränkte Weitergabe von Zugriffsrechten, Betriebs- und Diagnosedaten an den Eigentümer der Anlage. Zwar gehören alle Betriebsdaten grundsätzlich dem Eigentümer der Anlage. Welche das dann aber konkret sind, wird detailliert im Kaufvertrag geregelt. Ob das dann allerdings die Parameter sind, die aus technischer Sicht für die Instandhaltung der Anlagen benötigt werden, entzieht sich nicht selten seiner technischen Kenntnis. Das kann sich zu seinem Nachteil auswirken. Ist er im Laufe des Anlagenbetriebs unzufrieden mit dem Herstellerservice und will zu einem unabhängigen Anbieter wechseln oder Teile des Service selbst machen, ist er nur eingeschränkt handlungsfähig. Hinzu kommt, dass ihm zunehmend auch der Zugang zu bestimmten Spezialwerkzeugen verwehrt wird, womit sich der Hersteller sein Monopol auf spezielle Reparaturarbeiten sichert. Hier werden ganz bewusst Abhängigkeiten geschaffen – zum Nachteil der Wettbewerbsvielfalt am Servicemarkt.“

Früh Bewusstsein dafür entwickeln, was später für flexiblen Service gebraucht wird

Matthias Brandt, Vorstand der Deutschen Windtechnik: „Die Zusammenhänge Anlagendaten – Zugänge – Wettbewerb – Kostenstrukturen wollen wir in der Branche bewusster machen. Wichtig ist uns dabei, die Situation nicht isoliert zu betrachten. Es geht nicht nur um einzelne Hersteller oder Betreiber oder unabhängige Serviceanbieter. Es geht um nichts weniger als um das erfolgreiche Invest des Betreibers im Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit der Windbranche in den kommenden Jahren und Jahrzehnten insgesamt.“ In anderen europäischen Märkten sieht das zum Teil ganz anders aus. „In Spanien zum Beispiel wird der Markt von größeren internationalen Energieversorgern dominiert, die auch selbst Serviceaufgaben in ihrem Anlagenbestand wahrnehmen wollen. Entsprechend ihrer Größe und den umfassenden Anlagenportfolien sind sie in der Lage, sich mit entsprechender Expertise auszustatten und auf Augenhöhe zu den Herstellern sehr offene Verträge auszuhandeln.“

Was benötigt ein Eigentümer einer Windenergieanlage, um flexibel seinen Anlagenbetrieb zu managen?

  1. Eine ausreichende Anlagendokumentation
  2. Zugänge zu den Anlagen, wie z.B. Codes, Dongles, Tool-Kits und viele weitere, inklusive spezieller Software, um eigene Fehleranalysen zu ermöglichen und die Fehler zu beheben
  3. Zugang zum SCADA-System (System Control And Data Acquisition): Dieses speichert Daten über Statusmeldungen vom Anlagenzustand und von Fehlern, Ertragsdaten sowie weiteren Betriebsparametern wie z.B. Drehzahl, Leistung, Windgeschwindigkeit und -richtung. Hier fehlen häufig die Zugänge, um Einstellungen und Anpassungen vornehmen zu können.
  4. Zugang zu Spezial-Werkzeugen, insbesondere für den Tausch von Großkomponenten

Die Verhandlung des Kaufvertrages ist entscheidend

Wie zeigt sich die restriktive Übermittlung von technischen Betriebsdaten im Servicealltag der Deutschen Windtechnik?  Matthias Brandt: „Auf Basis der SCADA-Daten und abhängig von dem Zugangsgrad weiterer technischer Betriebsparameter können wir alles erfassen, was nicht verblockt oder verschlüsselt ist. Das ist individuell abhängig vom Anlagentyp und -hersteller – oder wie beschrieben, von den vorhandenen Zugangsrechten des Kunden. Unser Anspruch ist, dass unsere Techniker und Ingenieure unabhängig von den Herstellern an den Anlagen arbeiten und den Betrieb sichern. Wichtig ist uns, bei den Betreibern deutlich zunehmend ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass zum Zeitpunkt der Verhandlung des Kaufvertrages die Grundlage dafür geschaffen wird, dass sich die Gefahr der Monopolisierung durch die Hersteller nicht weiter zuspitzt. Das wäre ein absoluter Rückschritt in der Branche.“

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