Als global agierendes Unternehmen mit Standorten in mehreren Zeitzonen und mit verschiedenen Geschäftsbereichen, mit variierenden rechtlichen Vorgaben und starker Kundenorientierung, benötigt die Deutsche Windtechnik Software-Lösungen, die vielfältigste Interessen abdecken. „Oft wird die IT-Abteilung nach einer IT-Landkarte gefragt, immer in Verbindung mit der Frage: Wo wollen wir hin? Die Antwort darauf ist, dass wir immer ein klares Bild vor Augen haben, aber bewusst keinen langfristigen Entwicklungsplan ausarbeiten“, erzählt Klaas Feldmann, Head of IT Deutsche Windtechnik. „Stattdessen stellen wir uns möglichst flexibel auf, um besser und schneller auf neue Situationen reagieren zu können.“
Ein Teil der agilen Strategie ist es, Prozesse mit hoher Allgemeingültigkeit und geringerer Variabilität in Standardsoftware bzw. einem ERP-System abzubilden. Dazu gehören z.B. Abläufe im Einkauf, in der Logistik oder der Finanzbuchhaltung. Lösungen, für die stark individuelle Anpassungen oder auch singuläre Anforderungen gefragt sind, werden überwiegend ausgelagert. Das betrifft z.B. branchenspezifische Lösungen im Bereich SCADA, digitale Kundenservices, sowie Software, die bei der Instandhaltung unterstützt.
Softwares priorisieren
Klaas Feldmann: „Zur Veranschaulichung kann man sich ein Satellitensystem vorstellen: Unser ERP-System bildet das stabile Zentrum, das wenig individuelle Anpassung, aber hohe Verfügbarkeit und Funktionalität benötigt. Drum herum bewegen sich auf ihren Flugbahnen die Satelliten, wie z.B. moderne Sharepoint-Technologien oder ein mobiler Techniker-Client mit Offline-Funktionalitäten. Manche davon kreisen in hohem Orbit, fast autark. Andere fliegen näher am Zentrum, existieren nur als temporäre Lösung und sind hoch individuell.“
"Enterprise Data Bus"
Die Satellitenstrategie setzt voraus, dass zwischen allen Software-Systemen Schnittstellen existieren. Sie müssen überwacht und gut dokumentiert sein. Auf diesen Bereich und den Aufbau einer „Enterprise Data Bus“-Architektur, in der alle Daten strukturiert und organisiert werden, legt die Deutsche Windtechnik derzeit großen Fokus. „Eine Schnittstelle soll nicht zwischen zwei Systemen erstellt werden, sondern wie ein Gateway offen für jedes System sein, das Daten ein- oder auslesen möchte“, erklärt Klaas Feldman. „Um die Sprache und Regeln der Schnittstellen klar zu definieren, entwickeln wir als Technologie u.a. Application-Program-Interfaces. Sie tragen langfristig zu maximaler Flexibilität bei und reduzieren den Aufwand erheblich, wenn neuere Systeme eingebunden oder existierende Schnittstellen erweitert werden müssen.“