Wir fragten André Hansen, Mitarbeiter des Technischen Kundenmanagements bei der BGZ, wie er als Schnittstellenkoordinator zwischen der kaufmännischen und technischen Betriebsführung bei der BGZ den Vorfall erlebte.
André, mitten in den Verhandlungen für den neuen Vollwartungsvertrag Windpark Roter-Berg kam es zu einem äußerst seltenen Vorfall – was war passiert?
So etwas hatten wir noch nicht erlebt: Ein Motor der Pitchhydraulik war in der Nabe abgerissen und hat durch die fortlaufende Rotation das gesamte Innenleben der Nabe in Mitleidenschaft gezogen. Einfach alles, was in irgendeiner Art und Weise innerhalb der Nabe befestigt war. Man kann sich das vorstellen wie eine Waschmaschine, durch deren Trommel ein paar Zentner Material geschleudert wurden. Verantwortlich für den Abriss des Motors war eine Art Gewaltbruch, also ein schlagartig auftretendes Materialversagen der Grundplatte.
Wie kam dann die Deutsche Windtechnik ins Spiel – die Anlage wurde ja noch vom Hersteller instandgehalten?
Der Hersteller hätten die Arbeiten auch gemacht, kam aber nicht so schnell an die benötigten Ersatzteile. Der Innenraum der Nabe musste ja nicht nur komplett gereinigt werden, sondern auch die meisten Komponenten erneuert. Dazu gehörten alle drei Pitchzylinder, -motoren, -steuerblöcke, Schläuche, Schaltränke und vieles mehr. Da der Vertragswechsel sowieso bevorstand, haben wir bei der Deutschen Windtechnik angefragt, ob sie bereits im Vorfeld eingreifen könnte. Dann ging alles sehr schnell: Mitte Oktober erfolgte die Schadensaufnahme, am 1. November wurden die Arbeiten gestartet und bereits neun Tage später konnte die Anlage wieder hochgefahren werden. Diese kurze Zeitspanne von der Anfrage über die Angebotserstellung bis zur Vollendung der Arbeiten war schon einzigartig.
Wie zufrieden war die BGZ mit der technischen Abwicklung?
Das technische Know-how der Deutsche Windtechnik ist für unsere Anlagen älteren Baujahrs ein großes Plus. Zum einen betreffend der Ersatzteilverfügbarkeit, zum anderen ist es extrem smart, auf die Expertise der erfahrenen Techniker im Backoffice der Deutschen Windtechnik zurückgreifen zu können. Die Mitarbeiter haben die Altanlagen zum Teil selbst gestellt und sind hervorragend ausgebildet auf diese Anlagentypen.
Hast Du ein Schlussfazit für uns bezüglich des Vorfalls im WP Roter-Berg?
Speziell bei dem Projekt im Windpark Roter-Berg kann man sagen, dass alle Rädchen bei der Abarbeitung des Vorfalls ineinandergegriffen haben – das war richtig gut. Wir haben ja viele der Windparks aus dem Portfolio der BGZ im Anschluss an den Herstellerservice in die Wartungsobhut der Deutschen Windtechnik überführt. Der Windpark Roter-Berg ist nun seit Mitte November im Rahmen eines Vollwartungsvertrags inklusive Großkomponenten dazu gekommen und wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.