Nehmen wir unseren Geburtstag zum Anlass und reisen einmal zum Ende des 20. Jahrhunderts: In vielen Ländern hat die Windenergie durch die Einführung von Einspeisetarifen oder Auktionssystemen enorm an Fahrt aufgenommen. Insbesondere die europäischen und nordamerikanischen Märkte für Onshore-Windenergie expandieren. Windenergie fängt an, sich zu lohnen – leistungstechnisch, finanziell und aus Sicht der Ökobilanz. Es herrschte große Aufbruchstimmung. Betreiber*innen, Versorgungs- und Projektentwicklungsunternehmen nutzen die Chance zu investieren. Einige hartnäckige Windenthusiast*innen und eigensinnige Visionär*innen haben die energiepolitische Kehrtwende möglich gemacht. Zu denen gehörten auch die Herstellerunternehmen der Anlagen selbst: Ihre großen Fortschritte bei Turbinentechnik und Material mündeten schon bald in den Bau der ersten Megawatt-Anlagen.
So lief´s nicht – genug vom Herstellerservice
Der Kauf einer Windenergieanlage war Anfang des 21. Jahrhunderts noch eng mit dem Service verknüpft: Langfristig ausgelegte Kaufverträge enthielten standardmäßig auch die Instandhaltung. Betreiber*innen hatten keine wirkliche Wahl. Hinzu kam, dass die herstellenden Unternehmen aufs Neugeschäft ausgerichtet waren und nicht auf den Service. Ihre wachsenden Unternehmensstrukturen und das strategische Ungleichgewicht führten zunehmend zu Unzufriedenheit – auch beim eigenen Fachpersonal. In der Folge stiegen einzelne Fachkräfte bei den Herstellerunternehmen aus und gründeten mit ihrem Know-how eigene, unabhängige Serviceunternehmen. Dazu gehörten auch die Urzellen der Deutschen Windtechnik. Mit den ersten ISPs hatte der Markt endlich den Wettbewerb bekommen, der Qualität und Strukturen im Service voranbrachte. Technische Kompetenz, viel Eigeninitiative, Flexibilität und direkte Kommunikation – das zeichnet bis heute die Arbeit von ISPs in der Windenergie aus.
Gemeinsam stark – ISPs bündeln ihre Kräfte
Mit steigender Auftragslage, zunehmendem Leistungsumfang und wachsender Projektgröße gewinnen finanzielle Sicherheiten, Bankfähigkeit und Versicherungen an Bedeutung. Die Deutsche Windtechnik war 2010 der erste ISP, der die Sicherheiten für Vollwartung aufbringen konnte. Ein riesiger Meilenstein auf dem Weg des Unternehmens! „Damit war das Fundament für die ersten Projekte in Millionenhöhe gelegt – und unser Wachstum konnte voranschreiten,“ erinnert sich Hauke Behrends, Urgestein und heute Geschäftsführer der Deutschen Windtechnik GmbH und Co. KG. Um Kräfte zu bündeln, fusionierten einzelne ISPs zu größeren, gestärkten Unternehmen. So stießen 2012 die Windstrom Service SH GmbH und 2015 die seebaWIND Service zur Deutschen Windtechnik. Die mit den Fusionen breiter werdende Anlagenkompetenz gewinnt bei vielen Betreiber*innen an Zuspruch. „Multibrand“ ist das Zauberwort der Stunde – insbesondere bei der Deutschen Windtechnik. Auch einige Herstellerunternehmen springen auf den „Multibrand“-Trend auf – allerdings mit unterschiedlichem Erfolg.
Grenzenlos unabhängiger Windservice
Die 2010er Jahre waren ein Turbo-Jahrzehnt für unser Unternehmen: An den Erfolg unseres Onshore-Segments knüpfte 2013 die Offshore-Einheit an. Mit an Bord ein gutachterliches Sachverständigen-Team – heute die unabhängige Inspektionsstelle Deutsche Windtechnik – sowie weitere spezialisierte Offshore-Unternehmen. „Mit der Gründung der Deutschen Windtechnik Offshore und Consulting 2013 begann ein großes Abenteuer, denn viele der angefragten Offshore-Arbeiten waren noch nie vorher in der Windbranche geleistet worden,“ weiß Jens Landwehr, Geschäftsführer bei der Deutschen Windtechnik Offshore und Consulting, zu berichten. 2013 folgte auch der erste Sprung ins Ausland mit der Gründung der polnischen Einheit. Weitere On- und Offshore-Ländereinheiten im europäischen Ausland folgten – jede Gründung ein weiterer Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte. Wir sind stolz, auch den Schritt über den Atlantik 2017 und 2018 in die Pazifik-Region gewagt zu haben. Dank unserer tollen Mitarbeitenden ist die Deutsche Windtechnik heute in Europa, den USA und Taiwan der größte ISP mit einem einzigartigen Leistungsspektrum – onshore wie offshore!
Beste Aussichten – packen wir es an
Der globale Markt ist aufgrund der unterschiedlichen und sich ändernden länderspezifischen Rahmenbedingungen nicht zu vereinheitlichen. Jedes Land hat seine eigene Marktstruktur, darin seine Chancen aber auch seine Herausforderungen. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, einen Anteil erneuerbarer Energie von mindestens 42,5 Prozent bis 2030 zu erreichen. Das erfordert eine massive Erhöhung der installierten Windkraftkapazität von 204 GW im Jahr 2022 auf über 500 GW im Jahr 2030. Auch in den USA und Taiwan soll ein Großteil der fossilen Energien durch Windenergie ersetzt werden. Großartige Aussichten und viel Gestaltungsspielraum für uns alle! „Für mich ist das ein Grund von vielen, warum ich nach fast 20 Jahren bei der Deutschen Windtechnik noch immer mit Lust und Gestaltungsfreude am Ball bin. Und wir sind immer noch nicht fertig. Dazu gehört, unseren Service auf seiner Erfolgsspur zu halten, weitere Technologien zu erschließen, noch mehr Potenziale der Modernisierung und Digitalisierung zur Entfaltung zu bringen“, begeistert sich Matthias Brandt, Vorstand der Deutschen Windtechnik für das Unternehmen.
Viele neue Aufgaben warten auf uns – auch nach 20 Jahren. Packen wir es an!