Basierend auf Ihrer Browsersprache empfehlen wir die folgende Version dieser Seite:

Basierend auf Ihrer Browsersprache empfehlen wir die folgende Version dieser Seite:

Based on your browser language, we recommend the following version of this page:

W oparciu o język przeglądarki zalecamy następującą wersję tej strony:

Based on your browser language, we recommend the following version of this page:

Based on your browser language, we recommend the following version of this page:

Baserat på ditt webbläsarspråk rekommenderar vi följande version av denna sida:

En fonction de la langue réglée dans votre navigateur, nous vous recommandons la version suivante de cette page :

我們根據此瀏覽器使用的語言偏好設定,協助導向此適當版本

Die leistungsstärkste Turbine der Welt

Neuer Standort, neue Technik & neue Leitung im Training Center Deutsche Windtechnik

Unter reger Beteiligung von Politik und Windinteressierten wurde Ende Oktober das neue Training Center Bissendorf nahe Osnabrück eingeweiht. Im Interview gibt der neue Kopf des Training Centers, Momme Feddersen, Einblicke in die technische Aus- und Fortbildung unserer Servicetechniker*innen. Warum stehen gerade eine Nordex N90 und Senvion MM82 zu Trainingszwecken zur Verfügung? Was bestimmt die Qualität des Trainings? Und was motiviert ihn selbst in der neuen Position?


Im Training Center der Deutschen Windtechnik werden die Servicetechniker*innen an Maschinenhäusern im Originalzustand trainiert. Warum habt ihr euch in Bissendorf für eine Nordex N90 und eine Senvion MM82 entschieden?

Beide Maschinenhäuser ergänzen ideal das Turbinen-Portfolio unseres Training Centers in Viöl: Dort wird entsprechend unseres Serviceangebots an Maschinen der Hersteller Vestas, Siemens, Enercon und Senvion trainiert. Die in Bissendorf neu hinzugekommene Nordex N90 war kurzzeitig mal die leistungsstärkste Serienanlage der Welt! (lacht) Nein, Spaß beiseite, das ist schon einige Zeit her – etwa 2002/2003. Richtig ist, dass der N90-Marktanteil in Deutschland eher gering ist. Allerdings ist ihre Anlagentechnik weit verbreitet: Sie gehört zur Beta-Generation, die als Grundstein für die Gamma-Generation mit N100 und N117 diente. Ihre Steuerungstechnik NC2 kommt in Beta-, Gamma- und auch Delta-Modellen dieser Anlagen vor. Unterm Strich decken wir mit der Nordex N90 also Trainingsinhalte für eine breite Palette an Nordex-Anlagen ab.

Die Senvion MM82, früher Repower, hingegen ist die erste Senvion-Anlage mit Bachmann-Steuerung. Diese ist auch bei anderen Herstellern verbaut. Auch ihren Frequenzumrichter der Marke Woodward ist eine weiter verbreitete Technik auch neuerer Anlagen. Man findet ihn unter anderem bei Maschinen von Nordex, GE und Fuhrländer. Damit ist auch unsere Senvion MM82 eine sehr wertvolle Schulungsressource, die über den einen Anlagentyp hinausgeht.

Woran messt Ihr den Erfolg der Trainings?

Selbstverständlich evaluieren wir nach dem Training den Kurs gemeinsam mit den Teilnehmenden. Was aber viel wichtiger ist: Die Qualität des Trainings bei den Arbeiten draußen an den Anlagen zu messen. Das lässt sich allerdings nur schwer festhalten. Im Feld zeigt sich qualitativ hochwertiges Training zum Beispiel durch eigenständigeres Arbeiten und entsprechend weniger Anrufe der Serviceteams beim technischen Support. Oder die Arbeitszeiten auf den Anlagen verkürzen sich – das ist aber wie gesagt sehr individuell und nicht ganz so leicht zu evaluieren. Für uns ist es deshalb wichtig, dass wir im regelmäßigen Austausch mit Field Operation sind, um die Bedürfnisse der Kollegen aus dem Service direkt aufzunehmen und Bedarfe zu decken. Dann passen wir im Training Center unser Trainingsangebot an den realen Bedarf im Feld an.

Trainieren vor allem Servicetechniker*innen aus Deutschland im Training Center oder ist das international?

Die Teilnehmenden sind überwiegend in Deutschland eingesetzt. Wir haben aber auch regelmäßig Kolleg*innen aus dem Ausland bei uns. Darüber hinaus beginnen wir damit, dass unsere Trainer das Training unserer internationalen Einheiten intensiver verfolgen. Da entsteht gerade eine Art “Train the Trainer“-Konzept zu verschiedenen technischen Themen. Auch hier ist unser Ziel, mehr Servicemitarbeitende aus- und fortzubilden, um unseren zunehmenden Bedarf an Fachkräften zu decken.

Welches Konzept verfolgt ihr im Training Center?

An der Basis besteht unser Angebot aus einem Grundlagen-Kurs. Darauf baut bedarfsabhängig das Level 1- und Level 2-Training auf. Während das Grundlagen-Training den Fokus auf die Grundvoraussetzungen für sicheres und effizientes Arbeiten sowie das nutzen von relevanten Tools setzt, werden im Rahmen von Level-1 bereits Wartungsprotokolle trainiert. Die Teilnehmende können am Ende des Level-1-Trainings die Wartung eines Anlagentyps selbständig durchführen.

Für erfahrene Mitarbeitende gibt es dann ein drittes Standard-Training: das Level 2-Training, in dem die Fehlersuche vermittelt wird. Auch wenn 60 bis 70 Prozent der eingehenden Störungen allein durch das Eingreifen unserer Leitwarte beseitigt werden können, müssen in den anderen Fällen unsere Teams die Anlage anfahren und den Fehler aktiv suchen. Dabei eigenverantwortlich und smart vorzugehen, wird im Level-2-Kurs trainiert. Während das Basis-Training noch mehrheitlich im Unterrichtsraum stattfindet, verlagert sich der Trainings-Schwerpunkt von Level-1 zum Level-2 immer mehr in die Turbine. Er ist immer stärker auf den Anlagentyp zugeschnitten.

Das hört sich nach einem relativ klassischen Anlagentraining an. Wie sieht das Training der Zukunft aus?

Tatsächlich ist es so, dass das Training an den Anlagen auch seine Grenzen hat. Die originalen Turbinen sind eine perfekte Basis, um die beschriebenen Grundlagen zu lehren. Das werden wir in den nächsten Jahren auch so fortführen. Andererseits werden die Maschinenhäuser immer größer, es müssten immer größere Hallen angemietet werden.

So haben wir begonnen, uns auf neuen Wegen in virtuelle Trainingsräume zu begeben. Davon konnten sich die Besucher*innen in Bissendorf überzeugen, wo wir unsere VR-Brillen zu Trainingszwecken vorgeführt haben. Dazu gehört aber auch die Ausarbeitung themenspezifischer Online-Tutorials, die unsere Servicetechniker*innen direkt auf der Anlage einsehen können.

Diese Instrumente auszubauen und uns darüber hinaus personell weiter zu verstärken, ist unser Weg in die Zukunft. Bei all dem muss man aber immer wieder betonen: Die hohe Qualität eines guten Trainings steht und fällt mit dem direkten Dialog zwischen Teilnehmenden und dem Trainerteam. Da wir äußerst erfahrene Trainer*innen haben, die noch dazu mit Leib und Seele trainieren, sind wir darin sehr gut. Aber auch Trainer*innen lernen nie aus (lacht). So wird es bei all dem auch in Zukunft immer um eine Kombination aus realem und virtuellem Training gehen.

Nicht nur das Training Center Bissendorf ist neu: Du selbst bist erst im Juni 2024 bei der Deutschen Windtechnik gestartet. Was hat dich bewogen, die Leitung des Training Centers zu übernehmen?

Meine Verbindung zur Windenergie hat tiefe Wurzeln: Ich bin auf einem Hof nahe der dänischen Grenze groß geworden, auf dem meine Familie bereits 1989 eine Windmühle errichtet hatte. Das war eine Kano-Turbine – etwa 15m hoch, mit Stahlturm. Wir waren da sehr häufig drauf und haben an der einen oder anderen Stelle durch interessante Maßnahmen den Betrieb aufrechterhalten.

Nach der Schule in Hamburg und einer längeren Zeit bei der Bundeswehr habe ich dann Energie- und Umweltmanagement in Flensburg studiert. Viel gelernt habe ich danach bei thyssenkrupp im Ruhrgebiet, wo ich mich als interner Berater in verschiedene Managementsysteme tief einarbeiten konnte. Erste Personalverantwortung durfte ich dann als Leiter für das Innovations-, Energie-, Umwelt- und Qualitätsmanagement sowie die Qualitätssicherung übernehmen.

Den Bezug zum Norden haben wir aber nie verloren. So verspürten meine Frau und ich den großen Wunsch, dorthin zurückzukehren. Mit viel Freude konnte ich dann bei GP JOULE den Weg in die Erneuerbaren Energien zurückfinden, fungierte dort als Abteilungsleiter für den Vertrieb und die Standortakquise. In der jetzigen Position bei der Deutschen Windtechnik kann ich all das Gelernte einbringen, um das Training Center gemeinsam mit meinen Kolleg*innen weiter zukunftsfähig aufzustellen.

 

Der Deutsche Windtechnik Campus

Das Training Center ist das Herzstück für Aus- und Fortbildungen mit technischem Fokus innerhalb des Deutsche Windtechnik Campus. Dieser wurde 2023 gegründet und bietet allen Mitarbeitenden der Deutschen Windtechnik flexible Qualifizierungslösungen – onshore wie offshore, national und international, in den Disziplinen Technik, Büro und Verwaltung. Ziel des Campus ist es, die Maßnahmen (wenn notwendig) zu harmonisieren und in Abstimmung mit den Fachabteilungen fortzuentwickeln. Darüber hinaus fungiert der Campus als Schnittstelle zu Politik und Institutionen. So treibt die Deutsche Windtechnik zum Beispiel in Bremen die Gründung eines Klima Campus maßgeblich voran.

Viel Interesse an der Nordex N90-Turbine bei der Eröffnung des Training Centers Bissendorf. Foto: Deutsche Windtechnik

Seit Sommer 2024 leitet Momme Feddersen das Training Center Deutsche Windtechnik.

Vom Grundlagenkurs bis hin zu Level 2-Trainings: Servicetechniker*innen werden Schritt für Schritt zu Spezialisten für bestimmte Anlagentechnologien entwickelt.

Wir freuen uns auf Ihren Kontakt!
Nach oben scrollen